Interpretation 6. Welche Diagnose der Gesellschaft
ergibt sich aus der Novelle?
Arthur Schnitzler
kritisiert das Bürgertum. Er stellt uns die Menschen aus diesem Stand als
egoistische, perverse und skrupellose Wesen dar. Alle sind im Hotel angesehen,
aber nicht aus der moralischen Sicht. Das alles ist
eine Lebenslüge einer privilegierten Gesellschaft. Diese Menschen haben nur die
egozentrischen Wünsche (vor allem Männer), die Madchen sind ihnen hilflos
ausgeliefert „Also, Else, ich bin bereit – Doktor Fiala soll übermorgen
um zwölf Uhr mittags die dreißigtausend Gulden haben – unter einer Bedingung
[…] Nichts anderes verlange ich von Ihnen, als eine Viertelstunde dastehen
dürfen in Andacht vor Ihrer Schönheit“.
Die Menschen
betrachten einander sachlich. Es gibt keine echten
Familienverhältnisse.
Der Vater kümmert sich nicht um seine Familie. Er ist
spielsüchtig und er hat sogar seine Tochter verspielt. Auch
die Frau war mit seinem Mann nicht ehrlich, weil
sie vermutlich mit Dorsday eine Affare hatte. Im Allgemeinen kann man
sagen, dass die
Männer die Schuld tragen, aber die Frauen werden bestraft.
Meistens werden Sie
nur als sexuelle Objekte behandelt.
Das Geld spielt
eine wichtige Rolle im Leben dieses Standes. Durch Geld kann man seine Moralität
verlieren, deshalb ist es ein schlechtes Mittel in den Händen von eitlen
Menschen. Auch Elses Tod kann man als Symbol für die vernichtende Kraft der
bürgerlichen Gesellschaft sehen.