Ein beliebtes Stilmittel der Lyrik um die Jahrhundertwende. Übertragung von Eindrücken eines Sinnes in den Wahrnehmungsbereich eines anderen Sinnes, z. B. ‚gellende Farben‘. So entsteht eine Metapher, an der Wahrnehmungen aller Sinnesorgane beteiligt sind. Damit wird die Vereinigung von Wahrnehmungen aller Art angestrebt und das Wahrnehmungsvermögen erweitert. Ein berühmtes Beispiel der .............. ist das Sonett von A. Rimbaud „Vokale“, in dem den einzelnen Vokalen bestimmte Farben zugeordnet worden sind: A= schwarz, E = weiβ, I = rot, U = grün, O = blau. (Sławiński 1976:437).

Eine Form der Bewusstseinswiedergabe der literarischen Figur. ???? strebt danach, die Gedankengänge der Figur in ihrem Entstehen wiederzugeben, sprunghaft, ungeordnet, das Thema immer wieder wechselnd. Den Entstehungsprozess der Gedanken gibt der Syntax wieder: Satzfragmente, nicht zu Ende geführte Sätze, einzelne Worte. Die Themen sind uneingeschränkt – ideologische oder philosophische Überlegungen, intime Probleme, Beobachtungen der äuβeren Welt. ?????? will das innere Leben der Figur, ihre Auffassung der Realität präsentieren und auf diese Weise das Wissen von der Figur mitteilen. Der Erzähler verschwindet hinter der Figur, er äuβert keine Kommentare. Die Erzählperspektive deckt sich vollkommen mit dem Horizont der Figur. Zur Entstehung des ????? haben Naturalismus, Symbolismus, Psychoanalyse und Tiefenpsychologie beigetragen. Diese Schreibtechnik wurde zum ersten Mal von dem Franzosen Edouard Dujardin in der Novelle Les lauriers sont coupes (1887) verwendet. In der deutschen Literatur wurde ???? von Arthur Schnitzler eingesetzt (Leutnant Gustl 1900, Fräulein Else 1924), in der englischen Literatur hat ihn James Joyce (Ulysses, 1922) erfolgreich eingesetzt und weltweit populär gemacht. Er wurde zu der populärsten Schreibtechnik in der Prosa des 20. Jahrhunderts. (Sławiński 1976: 249-250)