Och... was ist los? Was ist mit mir passiert? Wo bin ich? Ich fühle nichts! Ich kann meinen Arm nicht bewegen! Mein Arm! Meine Beine! Mein Kopf! Meine Augen! Mein ganzer Körper! Verdammt! Ich habe nur schwarze Flecke vor den Augen! Wo ist Mama? Mama? Mutti! Halo? Bist du hier? Warum hört mich niemand? Warum höre ich mich selbst nicht? Ist das ein Traum oder bin ich tot? Ich kann doch  nicht tot sein...das ist nicht möglich! Ich kann doch denken...mein Gehirn arbeitet immer noch!
Ich fühle mich seltsam... ja... ach ich fühle etwas! Aber was ist das? Wie eine Bewegung...Ich fliege? Ich kann fliegen! Ich winke mit den Händen und zerreiße die Luft. Aber...wieso? Ich kann mich doch nicht bewegen! Ist mein Körper paralysiert? Ich bin hier nicht allein... Ja... da bin ich sicher! Jemand muss hier mit mir sein und versucht, mir zu helfen... Meine Augen sind zwar geschlossen, aber ich kann jemanden sehen. Sie... er... greift nach meinem Hals! Och nein! Er will mich ersticken! Ich will nicht sterben.... Paul... ist das Paul? Paul? Bist du hier? Kannst du mich hören? Ich höre dich! Bitte, hilf mir, Paul! Ich kann mich nicht bewegen! Warum hörst du meine Gedanken nicht? Du solltest alles hören, was ich denke! Und noch eine Bewegung... Ich sehe jetzt ganz genau... das Licht! Ist das die Sonne oder eine Glühbirne? Das ist die Sonne, meine ich, sie scheint und erwärmt mein Gesicht wie ein Kamin von Tante Emma, an dem ich gestern saß. War das gestern? Ich habe keine Ahnung, ob das wirklich gestern war aber ich erinnre mich an ein Gespräch mit ihr....Sie war gar nicht nett. Ich weiß nicht einmal, ob sie mit mir gerne spricht...
Aber plötzlich wird es dunkel... Ich liege im Beisein von anderen Personen, die ich nicht kenne. Ich kann nur Geräusche hören... Sie besprechen etwas, dann kommen an mich an und wieder sprechen und sprechen und sprech.... Auu! Was ist los? Fass mich nicht an! Sie hören mich nicht... Meine Hand! Was macht ihr mit meiner Hand? Ich fühle einen Stich! Wo bin ich? Krankenhaus....Nadel...Das kann doch nicht wahr sein, weil ich Blumen spüre! Blumen? Also... ich liege auf der Wiese. Ein wohler Geruch umgibt mich. Es  ist Frühling! Die Blumen blühen und riechen...Jemand liegt daneben, ich sehe das genau. Das ist Cissy Mohr, aber sie sieht etwas anders aus als immer!
Und noch ein Ruck! Ich versinke ins Gras....in den Boden... und bin wieder in einem Raum...aber nicht allein...  Einen Frauenschatten sehe ich....Mutti! Och meine Mutti! Was für ein Glück, dass du hier bist! Nimm meine Hand, Mama... Mir ist sehr kalt. Ich bin schon erfroren...Mutti? Wohin gehst du? Geh nicht weg!  Ich liege im Sterben...du musst mich festhalten! Sie ist weg...nur die Stille kann man hören.  Ich öffne meine Augen und sehe... Was ist das?... Unten fliegt ein Vogel... Ein schöner Vogel... Der bringt mir etwas! Ein kleines Päckchen, in dem sich etwas bewegt...Was ist denn das? Ich muss das berühren...Das sind die Flügel!....Ach! Ich fühle mich jetzt besser, dieses Päckchen ist magisch aber etwas säugt mich ein! Mir wird heiß... ich brenne in Flammen? Nein, das ist doch nicht möglich. Hier ist es so schwül, dass ich nicht denken kann! Ich liege auf dem Strand.....ich liege auf dem Sand und schwitze!... Ich errinere mich an die wunderbaren Sommerferien, die wir zusammen verbracht haben. Ich und Paul am Strand, wir bauten große Schlösser und sammelten die Muscheln... Das waren die schönste Ferien, die ich irgendwann hatte! Ich sehne mich nach diesen Tagen. Es war so heiß und so schön... wie hier, aber dieser Ort scheint nicht die Strand, sondern eine weite Wüste zu sein! Ich versuche, mich zu erheben aber das kann ich nicht machen...Mein letzte Chance sind meine Hände...nur sie. Sie sehen jetzt wie Flügel aus! Und ich bin hier ganz allein...wie ein Finger...ganz allein...
Wo bist du denn, Paul? Papa, wo bist du? Mama, wo bist Du? Cissy? Warum lasst Ihr mich denn allein durch die Wüste laufen? Ich habe ja Angst so allein. Ich werde lieber fliegen. Ich habe ja gewusst, dass ich fliegen kann...
Sie rufen von so weit! Was wollt Ihr denn? Nicht wecken. Ich schlafe ja so gut. Ich träume und fliege. Ich fliege . . . fliege . . . fliege . . . schlafe und träume . . . und fliege . . . .
»El . . .«
Ich fliege . . . ich träume . . .. . . ich träu . . . träu – ich flie . . . . .